Zurück aus der Sommerpause und rein in die nächste Folge.

Bettina ist tief im Versicherungs-Business verwurzelt, denn schon seit 25 Jahren ist sie im Bereich Technologie-Transformation und IT Operations tätig. Daraus ergibt sich für sie eine besondere Haltung gegenüber dem Begriff „Human Resources“, denn Ressource ist für Bettina eher ein Begrifflichkeit, die sie für Hardware oder Software verwendet hat, und nicht für Menschen.

„Es sind nicht so sehr die Ressourcen, sondern vielmehr der Mensch und das Persönliche und das, wie jeder gerne gesehen werden möchte, wie er sich entwickeln möchte und wie die Technologie natürlich am Ende hier den Schwerpunkt setzt.“

„People & Culture“ trifft es also deutlich besser. Und wie wichtig nicht nur die Begrifflichkeit, sondern auch die Thematik rund um die kulturelle Transformation für sie ist, das wird in unserer Podcast-Folge definitiv deutlich!

Wann war der persönliche Wendepunkt?

Der Wendepunkt für Bettina liegt noch nicht lange zurück.

Vor fünf Jahren, so Bettina, hätte sie die Frage, wie Veränderung vorangetrieben wird, vermutlich noch technischer beantwortet: Es brauche nur die richtigen Tools und die richtige Digitalisierung. Turbulente Zeiten haben aber gezeigt, dass das nicht ausreichend ist. Turbulente Zeiten habe ihr jedoch gezeigt, dass die Kultur und das Mindset den Wandel ausmachen. Denn daraus ergeben sich eine erhöhte Geschwindigkeit, eine erfolgreiche Umsetzung und eine bessere Reflektion durch eine gesunde Fehlerkultur.

Der Wandel kommt jedoch nicht von alleine, und für ein Unternehmen von der Größe einer Allianz braucht es die richtige Strategie. Für Bettina fängt es schon damit an, wie man darüber spricht. Außerdem muss die Führungsebene die Kultur vorleben – nicht nur vorspielen, sondern es ernst meinen. Das macht es authentisch. Dazu gehört auch, dass Fehler zugegeben werden und offen kommuniziert wird, dass nicht alles einfach ist. Im Endeffekt betrifft dies jedoch alle Personen im Unternehmen.

„Ich bin ein großer Verfechter davon, dass Kultur keine Sache ist, die du als Kampagne von oben runterfährst, sondern Kultur ist jeder von uns. Mein ganz simpler Spruch für Kultur heißt: Ich verhalte mich so, wie wenn keiner mich beobachtet. Das ist Kultur, weil ich meine Werte habe, meinen Glauben habe, meine Überzeugungen habe.“

Eine neue Kultur leben – das ist Arbeit, das bedeutet zu lernen. Hier sieht Bettina einen verbindenden Aspekt, der auch international von Bedeutung ist. So muss das Lernen Teil der DNA werden und neue Themen müsen klar vermittelt werden, wie z.B. das Aufkommen von generative AI wie ChatGPT, was keine Angst erzeugen soll. Stattdessen sollten wir gemeinsam lernen, diese Tools für eine effektivere Arbeit zu verwenden.

Nicht nur gut auf LinkedIn dastehen

28.000 neue Mitarbeiter:innen hat die Allianz allein im letzten Jahr eingestellt. Das ist eine gute Quote, jedoch, so betont Bettina, ist die große Challenge nicht die Menschen einzustellen, sondern sie zu halten. Die Märkte haben sich geändert. Besonders in UK und in den USA lässt sich beobachten, dass Unternehmen sich eher bei den Fachkräften bewerben müssen und nicht andersherum.

Das heißt, dass es immer wichtiger wird, nicht nur nach außen gut zu wirken, sondern tatsächlich eine positive, offene Kultur zu leben, für die Menschen auch beim Unternehmen bleiben wollen.

Zu Gast: Bettina Dietsche eingeladen, Chief People & Culture Officer bei Allianz SE.

Philosoph! - der andere Versicherungspodcast bietet Raum für die wirklich wichtigen Fragen der Branche. Zukunftsforscher Michael Carl und Mathias Harrassowitz, CMO Sapiens Germany, diskutieren in jeder Folge mit einem Gast über die Zukunft von Versicherung, Versicherungsunternehmen und der Versicherungswelt.