Am Anfang steht organischer Müll. Reststoffe aus der Produktion, verfaulte Lebensmittel, fest, flüssig, einerlei. Am Ende des Prozesses stehen Tierfutter, Proteinmehl, hochwertige Fette, Dünger. Übrig bleibt: Nichts.

Jonas Finck setzt auf die Maden der schwarzen Soldatenfliege. Die verzehren organische Stoffe nahezu aller Art und werden dann selbst zum Produkt. Madebymade heißt entsprechend Fincks Startup. Die erste Anlage produziert in der Nähe von Leipzig rund eine Tonne Maden am Tag, Tendenz steigend. In den nächsten Jahren folgen weitere Anlagen.

Die Anlagen sind bewusst modular aufgebaut, kommen im Format herkömmlicher Container und lassen sich leicht größer planen und umsetzen. Formell ist Madebymade in der Tierfutterindustrie tätig. Die Produkte ihrer Anlage sind allerdings so hochwertig, dass sie auch als Nahrungsmittel taugen würden. Bislang ein Problem der Menge; die Anlage liefert noch nicht genug für die Lebensmittelindustrie. Jonas Finck freut sich über jeden, der zusätzlich in dieses Thema einsteigt. Die Nachfrage, sagt er, übersteigt das Angebot an Protein noch um Größenordnungen.

Die pure weiße Made kann lebend verwendet werden oder sie wird getrocknet und weiterverarbeitet zu einem Proteinmehl, vergleichbar mit Fischmehl, Soja- oder Geflügelmehl. Die Anlage trennt das Fett der kleinen Made von dem Protein, vergleichbar mit Palmkernöl oder Kokosöl. Am Ende der ganzen Prozedur bleibt kein Rest. Zu schön, um wahr zu sein, oder?

Zu Gast in dieser Folge: Jonas Finck, Gründer und CEO von madebymade