In dieser Folge könnten wir wunderbar über Schuhe reden, immerhin hat Anna Yona gemeinsam mit ihrem Mann „Wildling Shoes“ gegründet und sehr schnell sehr erfolgreich gemacht. Machen wir aber nicht. Wir sprechen über Größeres. Anna nennt es „Re:generation“ und sagt: Nachhaltigkeit ist nicht mehr genug, die Zeit des Bewahrens ist vorbei. Jetzt geht es darum, einen positiven Beitrag zu leisten, gerade als Unternehmen.
Wer nur den Schaden minimieren will, den die eigene Produktion, die Logistik, die Energieversorgung anrichten, wird am Ende genau das: Schaden anrichten. Vielleicht weniger, aber Schaden eben doch. Darum kann es auch nicht ausreichen, mit noch so hübschen Zertifikaten zu belegen, welchen Emissionsstandards irgendein Zulieferer am anderen Ende der Welt folgt. Das ist gut, aber eben nicht so gut, wie es sein könnte. Anna will tiefer bohren: Wie können wir mit unserem Unternehmen einen echten Beitrag dazu leisten, die Welt ein Stück besser zu machen, ökonomisch, ökologisch und sozial?
Diese Frage haben alle Teams bei Wildling auf der Agenda: Können wir diese Farbe positiv beziehen – oder bieten wir sie gar nicht erst an? Bei HR liegen die Themen nahe, aber was heißt Impact für die Buchhaltung? Es gibt keine Grenze der Verantwortung, es gibt keine offenen Fragen über Partner, es gibt nur ein transparentes Glashaus in dem alle, jede noch so kleine Rolle im Prozess, gemeinsam sitzen.
Insgesamt sieht Anna sich mit ihrer Suche nach dem positiven Beitrag als Teil einer globalen Bewegung. Das Ziel, so stellt sie lapidar fest, kann gar nicht radikal sein: Eine menschenfreundliche Welt. Der Weg dahin könnte wahrscheinlich gar nicht radikaler sein. Aber was wäre die Alternative?
Andererseits: Wer einfach nur Schuhe kaufen will, bekommt sie auch.
Zu Gast in dieser Woche:
Anna Yona, Gründerin und CEO von wildling shoes
Kommentare