Wir haben letztlich keine Wahl. Natürlich müssen wir den CO2-Ausstoß auf Null bringen. Natürlich muss das schnell gehen. Aber um eines kommen wir nicht umhin: Das CO2, das sich bereits in der Atmosphäre befindet, zu reduzieren. Sagt Carla Glassl. Die Molekularbiologin und Datenspezialistin ist eine der Gründerinnen von Ucaneo. Das Berliner Startup entwickelt Technologien, um CO2 aus der Luft abzuscheiden.

Carla argumentiert: Wir müssen. Wir können auch, mehrere Technologien stehen bereit. Wir werden über Kosten und Aufwand sprechen müssen. Dafür gibt es einen entscheidenden Hebel, den CO2-Preis. Sobald dieser in einer angemessenen Höhe angesetzt ist, steht auch das Geschäftsmodell.

Das gängige Problem von CO2-Abscheidung: Der Maßstab. Bisherige Lösungen sind ok, aber vor allem viel zu klein, um im globalen Maßstab irgendeinen Unterschied zu machen. Ucaneo strebt nach mehr. 0,5 Gigatonnen CO2 will das Startup bis 2030 aus der Luft nehmen. Das entspricht dem Lebensgewicht aller Menschen heute zusammen. Um dieses Ziel realistisch erreichen zu können, setzt Carla auf dezentrale Lösungen. Ucaneo strebt Container an, die seriell produziert werden können, einer nach dem anderen. Der Prozess wird anfänglich noch nicht sehr effizient sein. Das dezentrale Vorgehen bietet aber gerade die Chance, unterwegs zu lernen.

Auch wenn die Webseite von Ucaneo nicht nicht wirklich informativ ist, erhält das Startup laufend Anfragen von Unternehmen der chemischen und produzierenden Industrie. War lange Erdgas gesetzt als Kohlenstoffquelle für Produkte aller Arten, beginnt hier ein Wettbewerb: Wer kann ausreichend Kohlenstoff bereit stellen? Wie gesagt: Wir haben letztlich keine Wahl. Sagt Carla.

Zu Gast: Carla Glassl, Molekularbiologin und Datenspezialistin, eine der Gründerinnen von Ucaneo