Die Zeit des Entlarvens ist vorbei. Faktenchecks sind auch vorbei. Fakten sind nicht der Kern des Themas, wenn wir uns mit rechts auseinandersetzen. Sagt Marc Raschke. Der Kommunikator und Journalist sieht ein haarsträubendes Versagen vieler professioneller Medienschaffender. Wenn Caren Miosga zum Start ihrer neuen Talkshow betont, auf jeden Fall auch AfD-Vertreter einladen zu wollen, weil man doch mit ihnen sprechen müsste, sagt Marc: Ihr habt es immer noch nicht verstanden, Ihr macht euch willfährig, ihr macht euch zu einem Lakaien von deren Strategie. Und die lässt sich immer noch mit dem Satz zusammenfassen: Flood the Zone with shit. 

Warum hält die Zivilgesellschaft nicht dagegen? Das tut sie natürlich mit den aktuellen Demos gegen rechts. Und Marc betont: Wer gegen rechts kämpft, ist nicht linksgrün versifft. Wer gegen rechts kämpft, ist vernünftig. Aber warum kommt kein Milliardär daher und Sponsor eine Task Force Demokratie, die mehrere Jahre einfach dagegen halten kann. Die die Zone mit Katzenbildern flutet, damit die braune Brühe nicht eindringen kann.

Im Grunde ist es nicht schwer zu analysieren. Wir sehen false Balance im Umgang der Medien mit rechts. Das aber überall. Marc fordert genau das Gegenteil: Kein Bühne mehr für rechts. Dass das jetzt so salonfähig wird, hat auch damit zu tun, dass wir die Salons öffnen. Die Talkshows. Die Titelseiten. 

Die Parteien haben die aktuell wirksamen Mechanismen schon vor zehn Jahren präsentiert bekommt. Allerdings haben sie es durch die Bank nicht verstanden und verschlafen. 

Was wir brauchen, ist eine Doppelstrategie: Im persönlichen Gespräch überzeugen und gewinnen - und im öffentlichen Diskurs klar abgrenzen, keinen Raum geben und mehr noch: Nicht über jedes Stöckchen springen, sondern selbst die Themen setzen.

Zu Gast: Marc Raschke, Journalist, PR-Experte, Kommunikator, Influencer